Ist eine Filmcrew im Hotel Excelsior auf dem Lido Venedigs eingetroffen, stehen ihr die Zeremonien der Präsentation ihres Films bevor. Von den Schauspielerinnen und Schauspielern bis zum Regisseur werden sich alle umkleiden und die Kleidung aufeinander abstimmen.
Dann werden sie sich hinüber zum Palazzo del Cinema begeben, wo die Filmenthusiasten vor der Aufführung des Films Fotos schießen und Autogramme erhalten. Dort wartet der rote Teppich. Die Crew wird sich zeigen, lächeln, winken, auf und ab gehen, bis sie vom Festivalleiter gebeten wird, den Palazzo über die Haupttreppe zu betreten. Im Innern wird sie reservierte Sitze im ersten Rang des großen Vorführungssaals einnehmen. Die Enthusiasten werden sie nun dort erwarten und frenetisch bejubeln. Sie werden namentlich vorgestellt und nehmen Platz. Dann wird es langsam dunkel.
Nach der Vorstellung gibt es den mehr oder minder verdienten Applaus, dessen exakte Länge (wie viele Minuten?) von den Beobachtern und Kritikern genau konstatiert und später in den Presseberichten gemeldet wird. Kehrt endlich Ruhe ein, bewegen sich die Massen wieder nach draußen, wo sich viele in die zentrale Bar begeben und kalte Getränke, Snacks und allerhand Pipapo auf sie warten.
Hinter dem Bargelände jedoch wartet das Meer, unaufdringlich, glitzernd in metallischem Blau mit hellen Wellenspitzen.
Wer das Gelände gut kennt, wird Wege finden, sich von dem Präsentationszirkus zu befreien und eines der kleinen Camerini aufzusuchen, wo man sich für das Bad im Meer umkleiden, die Stille genießen und die Filmbilder im Innern Revue passieren lassen kann.