Dem norwegischen Schriftsteller Jon Fosse wurde gestern der Nobelpreis für Literatur 2023 zugesprochen. Darüber habe ich mich sehr gefreut, es ist die mir nächste Entscheidung des Kommitees seit vielen, vielen Jahren!
Anders Olsson, der Vorsitzende des Preis-Kommitees, sagte in einer Stellungnahme, dass die Besonderheit von Fosses Werk vor allem darin bestehe, die Leserinnen und Leser tief zu berühren: What is special is that he touches on the deepest feelings that you have…“
Genau das ist es, denn diese Formen des „tiefen Berührens“ machen für mich die zentrale Aufgabe von großer Literatur aus.
Olsson wies auch auf die vielen Dramen von Jon Fosse hin, deren Texte man wie Prosa lesen kann. Auf die Frage, ob er ein einzelnes Werk von Fosse zum Kennenlernen empfehle, empfahl er Morgen und Abend, ein kurzes Prosastück, übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel, erschienen im Rowohlt Verlag, das auch ich zur ersten Lektüre empfehle.