Der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier (geb. 1949) hat Romane, Gedichte und Märchen veröffentlicht, er ist ein virtuoser Erzähler und beweist das auch in Fernsehsendungen, in denen er Stoffe der Weltliteratur lebendig und unkonventionell vorstellt.
Während der Lektüre dieses Buches glaubt man, ihn zu hören und zu sehen, wie er mit einem an einem Tisch sitzt und über Themen und Stoffe seines Lebens spricht. Sein Erzählen ist, wie der Untertitel verrät, voller Begeisterung, es ist eine Art Schwärmen, ohne Wenn und Aber.
Meist sind es Romane oder Erzählungen, die diesen schwärmerischen Ton auslösen, darunter viele, die man selbst schätzt oder liebt (wie etwa Hemingways „Der alte Mann und das Meer“), aber auch solche, von denen man eher selten gehört hat (wie etwa Franz Michael Felders „Aus meinem Leben“).
Daneben geht es um Musik oder um religiöse Texte, Michael Köhlmeier lässt sich treiben und sucht nach den versteckten Perlen, nach einzelnen Sätzen oder Metaphern, nach literarischen Figuren und seltsamen Lebensläufen, so dass man sich für die Dauer dieser entspannten Lektüren in einem Kabinett seiner Leidenschaften aufhält.
Das wirkt so anregend, dass man sich am liebsten selbst hinsetzen und im Freundeskreis so wie er beginnen möchte: „Es ist viele Jahr her, da hörte ich zum ersten Mal…“
- Michael Köhlmeier: Das Schöne. 59 Begeisterungen. Hanser Verlag 2023