„Kreatives Schreiben“ besteht nicht nur aus Trainingssimulationen für Schreibwillige, sondern ist auch ein Forschungsterrain. Dann werden die einzelnen Schritte kreativer Akte in ihren offenen und verborgenen Bezügen erforscht. Genau das versucht die literarische Kreativitätsforschung.
In einer kleinen Bildcollage habe ich einige Schritte veranschaulicht. Das Gemälde unten rechts ist von dem italienischen Maler Lorenzo Lotto und zeigt, 1526 gemalt, einen schreibenden Dominikanermönch. Er ist in einem Moment des Nachdenkens oder der Besinnung erstarrt und schaut den Betrachter fragend an. Was kommt als nächstes? Was erwartet das Schreiben von mir, und was erwarte ich vom Schreiben?
Drei Alternativen sind angedeutet: 1) Oben rechts die Suche nach einem Zugang und damit nach einem zentralen und weiterführenden Einfall, erschwert durch allerhand an den Rändern auftauchendes Ideengestrüpp, 2) Oben links die Bewegung der Einfälle oder Ideen, die sich auf einen Fluchtpunkt hin orientieren, aber noch nicht austariert sind, 4) Unten links die durch Waben und Mini-Gehäuse verbundenen Einfälle, die gespeichert sind und auf Abruf warten.
Zu Beginn des neuen Jahres 2024 wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs viel Freude am eigenen Schreiben! Beginnen Sie gleich damit oder schreiben Sie weiter! Ich werde mich bemühen, Sie durch Anregungen in diesem Blog dann und wann zu begleiten.