Am Wochenende berichteten viele Medien von den Feiern und Gedenkveranstaltungen zum 100. Geburtstag des Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld.
Der Verlag stellt sein Arbeiten und Schaffen sehr konkret und nachvollziehbar ins Licht. Zunächst durch die Ausgabe von 100 ausgewählten Briefen, die er an seine Autorinnen und Autoren geschrieben hat.
Dann aber auch durch die digitale Präsentation seiner Chroniktexte, die er meist abends schrieb und in denen er protokollierte, was er während der letzten Tage getan, gedacht und mit wem er sich getroffen hatte. Es sind Chroniken im Dienst des Verlages und im Dienst eines Themas (was heißt und bedeutet es, Verleger zu sein?). Eben deshalb sind sie keine Tagebücher oder gar Bekenntnisse. Präzise und meist neutral berichtet Unseld, plant neue Projekte, resümiert, was nottut und lässt die Leserin/den Leser an den Umtrieben des literarischen Lebens teilhaben.
So wird die Lektüre zu einer Übung darin, genauer zu verstehen, wie viel an Kräften, Ideen und Schwung es erfordert, einen Verlag und sein anspruchsvolles Programm so zu inszenieren, dass die gedruckten Werke beachtet werden und die ihnen zustehende Wirkung tun.
https://www.siegfried-unseld-chronik.de/
Lesen! Lange darin lesen! – ist mein Rat – nicht nur für angehende Autorinnen und Autoren!