Die kurze Klavierkomposition Für Alina des estnischen Komponisten Arvo Pärt (geb. 1935) ist 1976 entstanden, nach einer langen Phase der musikalischen Umorientierung.
Sie leitet einen neuen Abschnitt in Pärts Schaffen ein, der durch eine starke Reduktion auf einfache, aber doch komplex ineinander verwobene Klangfolgen gekennzeichnet ist. Diese Stücke sind daher auch ideale Kompositionen für die Gehörbildung. Man folgt den schlichten Tonschritten, Dur-Akkorden in der einen, kurzen Melodieführungen in der anderen Hand.
Das Hören nimmt aber kaum eine Entwicklung wahr, sondern einen Stillstand oder eine Besinnung auf einzelne Töne und ihre Wirkung. Pärt hat keine Taktart vorgegeben, sondern nur eine Empfehlung: „Ruhig, erhaben, in sich hineinhorchend“.
Genau das ist es – der Versuch einer meditativen Musik, die bei sich bleibt, ohne die Hörerin oder den Hörer zu überwältigen oder abrupt zu erfassen.
Damit verbunden, wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs ein intensiv nachwirkendes Wochenende.