In der kommenden Woche beginnt in Frankfurt/Main die Buchmesse mit dem Gastland Italien. Am Stand der Dieterich’schen Verlagsbuchhandlung Mainz (Halle 3/1 C 95) kann man eine der profiliertesten Lyrikerinnen des Landes kennenlernen:
Alda Merini (Die schönsten Gedichte schreibt man auf Steine)
In der Verlagsankündigung heißt es:
Zu entdecken ist eine der eigenständigsten und markantesten Stimmen der italienischen Poesie des 20. Jahrhunderts. Alda Merini (1931–2009) ließ früh mit ihren Gedichten aufhorchen. Bereits 1954 hob Pier Paolo Pasolini das unerhörte Gewicht gelebten Lebens in ihrer Poesie hervor. Von 1953 bis 1961 erschienen vier Bände mit ihren Gedichten, bis sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde und für zwei Jahrzehnte verstummte. Mit dem Gedichtband La Terra Santa (1984) fand sie zu ihrer dichterischen Sprache zurück. Man erinnerte sich wieder an sie, sie wurde als die »meistgeliebte Dichterin« Italiens gefeiert und sogar für den Nobelpreis vorgeschlagen. Die von Christoph Ferber ausgewählte und übersetzte Gedichtsammlung macht das poetische Schaffen Alda Merinis von den Anfängen bis zu ihren letzten Jahren erstmals in deutscher Sprache bekannt.
Leserinnen und Leser, die sich für die Entstehung jener kreativen Impulse interessieren, die zum Schreiben von großer Literatur beitragen, werden sie als einen hoch interessanten Fall erkennen.
Dazu einige Hinweise: Alda Merini wächst in der Familie eines Versicherungsangestellten in Mailand auf. Schon früh schreibt sie Gedichte, immer wieder Gedichte (!), spielt Klavier (!), bekannte Autoren werden aufmerksam und fördern sie.
Kaum älter als 20 Jahre heiratet sie einen Bäckermeister und hat mit ihm vier Kinder. Über zwanzig Jahre verbringt sie in psychiatrischen Kliniken. Nach dem Tod ihres Mannes heiratet sie ein zweites Mal, diesmal einen Poeten. An Allerheiligen 2009 stirbt sie in Mailand und erhält ein Staatsbegräbnis.
Burkhard Reinartz ist den Spuren dieser wunderbaren Dichterin in Mailand gefolgt und stellt sie am 12./13.10. 2024 in einem Feature von WDR 3 vor (Samstag, 12.04 Uhr-13.00 Uhr und Sonntag 15.04-16.00 Uhr). Hier die Informationen zu den Sendungen (die danach auch über den Podcast des WDR abrufbar sind):
https://presse.wdr.de/plounge/radio/wdr3/2024/10/20241012_kulturfeature.html
Ich empfehle dieses Feature sehr! Damit verbunden, wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs ein inspiriertes Wochenende!