Tönende Tiere

Heute ging die Sonne in Stuttgart kurz nach 6 Uhr auf. Beim ersten Gang ins Freie hörte ich schon die überwältigende Vielfalt der Vogelstimmen. Kein „Orchester“, sondern lauter kleine Gruppen und Grüppchen, mitteilungsbereit, „im Eifer des Gefechts“ um die schönste Intonation.

In diesen Märztagen ist das ein großes, starkes Erlebnis, das besonders dann Freude macht, wenn man einige dieser Stimmen identifizieren kann. Um sich diesem Erkennen zu nähern, könnte man Dominik Eulbergs Buch „Tönende Tiere. Die Musik heimischer Stimmwunder“ bemühen.

Eulberg stellt fünfzig Vögel ausführlich vor, und man kann ihre Stimme über einen QR-Code abrufen, mit Hilfe eines Smartphones, ganz mühelos.

Eulberg schreibt in seinem Vorwort: „Ein großes Dilemma der heutigen Zeit ist: Wir hören nicht mehr richtig zu, uns selbst nicht, unseren Mitmenschen nicht, unserer Heimat Natur nicht. In einem hypervisuellen Zeitalter vergessen wir, dass das Gehör unser am besten ausgebildetes Sinnesorgan ist: das erste, welches im Mutterleib gleich nach dem Tastsinn angelegt wird, und das letzte, das erlischt, wenn wir sterben…“

Hey! Hallo! Was mache ich eigentlich in diesem Blog alle paar Tage anderes, als zum Hören, Sehen und Schmecken anzustiften – was mache ich eigentlich anderes?? Also: Früh aufstehen, den Vögeln zuhören – das wäre meine heutige Empfehlung!