Der Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer hat zwanzig bekannte Autorinnen und Autoren zu einer „literarischen Sinfonie“ über Joseph Haydn (1732-1809) eingeladen.
Entstanden ist eine lockere Prosa-Galerie von Ansichten, Blicken und Umkreisungen, in denen sie ihre Nähe zu einem Komponisten entwerfen, der sich allen Genie-Stilisierungen entzogen hat und „als Person hinter seinem Werk beinahe verschwunden ist“. Gerade das, schreibt Sulzer weiter in seinem Vorwort, sei ein „idealer Ausgangspunkt“ dafür, Haydn literarisch frei und neu zu erfinden.
Und so liest man Haydn-Variationen von Alfred Brendel, Franz Hohler, Daniel Kehlmann, Eva Menasse, Peter Nádas, Elke Schmitter und anderen, unter denen auch ich mir die Aufgabe stellte: „Wie ich von Joseph Haydn erzählen könnte…“ (S. 63-74).
Erschienen ist das Ganze in einer schön ausgestatteten Ausgabe der anderen Bibliothek („gestaltet und ausgestattet vom studio-lindhorst-emme+hinrichs, Berlin“).