Das Freiburger Literaturhaus

Heute wird das Freiburger Literaturhaus eröffnet. Und gleich, gegen 12 Uhr, werde ich rechts am Pult stehen und eine Rede halten: Darüber, was Literaturhäuser eigentlich sind, darüber, warum sie entstanden – und darüber, warum der erste Leiter des neuen Freiburger Literaturhauses (Martin Bruch) ein genialer Architekt dieses Beginns sein wird.

Fermers Wanderungen 10

Dann fand er sich wieder. Es waren die alten Wege, der Herbst hatte für alles gesorgt, und er vergaß rasch, was außerhalb dieser intimen, ihm zugewandten Welten lag: „An einem sonnigen Herbsttag kehrte der junge Fermer nicht mehr in die Zentralen des Betriebes zurück. Es war noch nicht kühl…“

Buchmesse 2

Ich sitze während der Buchmesse in einem Ü-Wagen des Deutschlandfunks und warte auf das Gespräch, das  ich mit einer Redakteurin, die wiederum in Berlin sitzt, über das Buch „Die ideale Lesung“ führen soll. Die Leuchtziffern wirken einschläfernd, das kleine Glas Wasser ist nur ein Zitat. Ich sehne mich nach Wanderschaft, weitab…

Buchmesse 1

Mein liebstes Buch auf der Buchmesse ist das hinreißend schöne „Cicchettario“ der Padrona des „Al Bottegon“ in Venedig, das ins Deutsche übersetzt wurde und die besten Rezepte der Altmeisterin der Cicchetti-Herstellung enthält. Ein Venedig-Verehrer hat ein kluges Nachwort geschrieben.

Fermers Wanderungen 9

Erstaunt las er den Text auf der schmalen hölzernen Säule und erinnerte sich daran, dass der damalige Bundespräsident Carstens seine Wanderungen durch Deutschland in der Tat im Herbst 1979 begonnen hatte – kurz nachdem er den Roman Fermer des Schriftstellers Hanns-Josef Ortheil im Frühjahr 1979 gelesen hatte und durch diesen Roman von der Idee berauscht worden war, ein ganzes Jahr durch Deutschland zu wandern.

Fermers Wanderungen 8

Wieder begegnete er einem fremden Stamm, der sich in die Dünen zurückgezogen hatte und dort ein sehr heimliches Leben führte. Manchmal (im frühen Morgengrauen) kamen seine Mitglieder hervor und belegten ihre Plätze, aber er bekam sie nie zu Gesicht.

Tag der deutschen Einheit 2

Während des Festaktes zum Tag der deutschen Einheit (in der Mainzer Rheingoldhalle) warte ich auf die zupackende Rede, eine Deutung der Gegenwart. (Warum sprechen schon wieder Politiker, warum keine Schriftsteller, die so etwas können?) Und? Nichts da –  ich empfange nur knochentrockenes Feierdeutsch mit Bedenkenkurven. Der fünfte Satz von Robert Schumanns „Rheinischer Symphonie“ – das allein bleibt und fegt die steife Verwaltungsstunde in die Rheinauen.