Meine morgige Lesung im Spiegelzelt auf dem Schlossplatz Unteres Schloss in Siegen, also ganz in der Nähe meiner westerwäldischen Heimat, verspricht besonders beflügelnd zu werden.
Hier der Zugang zu den notwendigen Informationen und eine herzliche Einladung an die Leserinnen und Leser dieses Blogs:
Georg Stefan Troller ist im Alter von 103 Jahren in Paris gestorben. Ich erinnere mich sehr gut an sein legendäres Pariser Journal, in dem er seit den sechziger Jahren Personen und Szenen des Pariser Lebens im TV porträtierte. Bekannt wurde er durch seine Interviews, die er abseits vom Mainstream so führte, dass die einzigartigen individuellen Tiefenschichten seines Gegenüber deutlich wurden.
Einmal wurde ihm die Making-of-Frage gestellt: „Wie haben Sie das gemacht?“ Im Blick auf seine Erinnerung an ein Gespräch mit William Somerset Maugham (1874-1065) hat er sie beantwortet:
Vor wenigen Tagen ist die Schauspielerin Claudia Cardinale im Alter von 87 Jahren gestorben. Auf 3sat ist eine Doku über ihre Filme und ihr Leben zu sehen:
Ich erinnere mich gut an viele dieser Filme, die ich in den 60er und 70er Jahren gesehen habe. Unvergesslich ist der Walzer, den sie in Viscontis „Der Leopard“ mit Burt Lancaster getanzt hat. Der Film inszeniert den gleichnamigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa (1896-1957) und spielt in Sizilien.
Hier der Ausschnitt, verbunden mit einem herzlichen Wochenend-Gruß an alle Leserinnen und Leser dieses Blogs:
Im Oktober beginnen in vielen Bundesländern recht lange, teilweise sogar zweiwöchige Herbstferien. Viele meiner Bekannten planen eine Reise nach Paris. Ein Anlass ist u.a. die Öffnung der großen Türme von Notre-Dame nach dem großen Brand:
Die Aussicht von dort auf die entlang der Seine ausgebreitete Stadtkulisse ist in der Tat phänomenal – in meinem Buch Paris, links der Seine habe ich sie ausführlich im Entrée beschrieben. Ich empfehle, mit diesem Buch zu reisen und mit seiner Hilfe das alte Zentrum von Paris miutiös zu erkunden.
Morgen setze ich meine Lesereisen fort, diesmal im Süden. Ich lese am Dienstag, 23.09.2025, 19.30 Uhr, im Literaturhaus Stuttgart aus „Schwebebahnen“ –
Nach der gestrigen Lesung im überfüllten Heinrich Heine-Haus (Literaturbüro Lüneburg) fahre ich heute nach Hamburg, wo ich mich um 19 Uhr im Helmut Schmidt-Haus der ZEIT mit meinen Leserinnen und Lesern über Zoom live unterhalten werde.
Über 2000 Interessierte haben sich bereits angemeldet. Ich bin gespannt auf die Fragen und freue mich auf die Gespräche!
Hier kann man sich noch anmelden und mehr erfahren:
Nach der gestrigen, sehr unterhaltsamen Lesung in Hamburg (moderiert von dem gut aufgelegten Rainer Moritz) fahre ich morgen weiter an die Ostsee, wo ich am Dienstag,16.09.2025, 15.30 Uhr, im Hotel Genueser Schiff lese.
Der Namen des Strandhotels ist einem Gedicht von Friedrich Nietzsche (1844-1900) entnommen, das dem genialen Entdeckergeist des bekanntlich in Genua geborenenen Christoph Columbus (1451-1506) galt. Es heißt „Nach neuen Meeren“:
Nach neuen Meeren
Dorthin – will ich; und ich traue
Mir fortan und meinem Griff.
Offen liegt das Meer, ins Blaue
Treibt mein Genueser Schiff.
Alles glänzt mir neu und neuer,
Mittag schläft auf Raum und Zeit –:
Nur dein Auge – ungeheuer
Blickt mich an, Unendlichkeit!
Hier einiges Weitere zum Hotel, Fantasien anregend:
Nach der sehr besonderen Premiere meines neuen Romans „Schwebebahnen“ in Wuppertal bin ich nun auf Lesereise in den Norden. Die nächste Station ist Hamburg, wo ich am14.09.2025 um 14 Uhr, moderiert von Rainer Moritz, im sehenswerten Elbe Filmtheater Osdorfer Landstraße 198 lese.
Was aber lese ich unterwegs, im Zug? Hier eine meiner Lektüren, als Empfehlung für die Leserinnen und Leser dieses Blogs, denen ich ein entspanntes Wochenende wünsche –
Ich lese ein Buch, das auf unerwartete Weise vieles zugleich ist – ein autobiografischer Gang durch viele Stadien eines Lebens, eine Einführung in das kreative Verarbeiten von Erlebnissen und Erfahrungen sowie eine Zeitreise durch die versteckten emotionalen Themen der Zeit von 1956 bis heute (Paul McCartney: The Lyrics. Herausgegeben mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösch. C.H.Beck).
Geschrieben hat es niemand anderes als der Literat unter den Beatles, der in diesem Buch mehr als 160 seiner Songs vorstellt. Und zwar so, dass er neben den bekannten Texten ihre Entstehungsgeschichten erzählt, Fotos aus dem Privatarchiv beisteuert und manchmal sogar die Handschrift des ersten Textentwurfs präsentiert.
In seinem grundsympathischen Vorwort berichtet er von den Hintergründen seiner Recherchen, die ihn immer tiefer in seine Vergangenheit geführt haben, bis hin zu seinen Eltern: „Als ich mit diesem Projekt begann, fielen mir Jim und Mary McCartney nicht als erste ein. Aber als ich über die Songs nachdachte, die ich zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten meiner Karriere geschrieben habe, wurde mir klar, dass sie mir bei so vielem den ersten Anstoß gegeben hatten, auch wenn mir das gar nicht immer bewusst gewesen war.“
Genau diese Tiefe und Ehrlichkeit der Recherche macht das Buch zu einer ungewöhnlichen und bedeutenden Autobiografie, die den Gang zu den prägenden Wurzeln mit anderen Autobiografien der Weltliteratur verbindet. Ich stelle mir vor, dass viele Leserinnen und Leser eine große Freude an dieser Zeitreise haben, indem sie Songs hören, die ihr eigenes Leben begleitet und vielleicht mitgeprägt haben.
Wie wäre es, wenn man möglichst viele von ihnen noch einmal hören und dann nachlesen würde, wie und unter welchen Umständen der geniale Paul sie erfand? Schon die ersten Sätze jeder Erzählung schlagen ein und wirken wie Signale: „Nivea war die Lieblingscreme meiner Mutter, und ich liebe sie bis heute.“ (Über „Eleanor Rigby“). Oder: „Also das war so: Ich hatte mich in meine Frau verliebt. In Nancy, aber wir waren noch kein Paar. Wir fuhren nach Marokko in den Urlaub …“ (Über „My Valentine“).