Während der Gänge durch die Hauptstadtstraßen des fernen Landes nimmt mich unerwartet die fremdnahe Gestalt von ihrer Balkonhöhe wahr. Ich werde ihr nun immer wieder begegnen, auf den Bürgersteigen, in den leeren Museen…
Während der Gänge durch die Hauptstadtstraßen des fernen Landes nimmt mich unerwartet die fremdnahe Gestalt von ihrer Balkonhöhe wahr. Ich werde ihr nun immer wieder begegnen, auf den Bürgersteigen, in den leeren Museen…
Als Schiffsauge hat das Bullauge eine lange Geschichte. Seine hinreißende Ästhetik erscheint schon auf den antiken Triremen …, wie ich plötzlich sehe, erkenne…
Die Einwohner des gerade betretenen, fremden Landes lieben die Einfachheit. Klare Farblichkeit, schlichte Produkte – und immer dieselbe Verarbeitung: Hitze und gutes Öl.
Die Ästhetik des Schiffsauges kartographiert den Horizont, die eventuelle Bedrohung und die trügerische Fläche des leicht bewegten Blaus.
Il mondo magico ist der Titel des Projekts der drei Künstler des italienischen Pavillons auf der Biennale, von denen die (versteckte) Neufassung des Jüngsten Gerichts am Erschreckendsten ist. Eine solche Arbeit ist kein „Kunstwerk“ im alten Sinn, sondern vielmehr die Darstellung eines langen Prozesses vieler Metamorphosen von Materien, die hergestellt, verwandelt und fixiert wurden. – Wie bitte? Wie meinen Sie das? – Na, Sie müssen schon selbst hingehen, sehen, studieren, begreifen.
In diesem schlichten Innenhof habe ich 1998, zusammen mit meinem Freund, dem unsterblichen Gerard Oppermann, und zusammen mit einem Seminar der Universität Hildesheim, eine fast dreistündige Performance inszeniert, die jeder Biennale-Performance gewachsen war.
Zum besonderen Anlass der deutschen Übersetzung ihres „Cicchettario“ hat Alessandra de Respinis alles aufgeboten…
Mein Lieblingsbuch der Frankfurter Buchmesse, das „Cicchettario“ von Alessandra de Respinis (mit dem klugen Nachwort eines Venedig-Kenners), wurde heute Abend im „Al Bottegon“ (im venezianischen Sestiere „Dorsoduro“) präsentiert. Endlich ist die deutsche Übersetzung auch in Venedig vorrätig, und endlich kann Alessandra ihren deutschen Gästen und Kunden zu diesem Anlass den passenden Wein ausschenken.
Manchmal ist es ganz einfach, auf ein Kunstwerk zu antworten, schon eine kleine Praxisgeste genügt…
Im Raum „für unsereins“ ist kein Besucher, ich bin allein. Es ist die Bibliothek der Biennale in Venedig. Und was ist dort zu sehen? Keine Bilder, keine Kunst, keine Objekte. Wohl aber jene Bücher, die von den Künstlern als Bücher des anregenden „Tiefenraums“ ihrer Arbeiten benannt wurden. Sie sind hier versammelt, so dass ich lesen, lesen, lesen kann… – während draußen der Kunstbetrieb tanzt…