Die Premierenlesung in Wuppertal

Die Premierenlesung aus „Schwebebahnen“ in Wuppertal war ein Gesamtkunstwerk! Anspielungsreich fand sie in der Historischen Stadthalle statt, die vor 125 Jahren eingeweiht worden war – und damit genau zu der Zeit, als auch die Schwebebahn eingeweiht und gestartet wurde.

In den sorgfältig restaurierten Sälen finden meist Konzerte statt. Meine Lesung, moderiert von Denis Scheck, ereignete sich im Mendelssohnsaal, der 300 Gästen Platz bietet. In genau diesem Saal hatte ich als Schüler eines Wuppertaler Gymnasiums in den fünfziger Jahren mit dem Schulorchester das Klavierkonzert in d-moll von Johann Sebastian Bach gespielt.

So war die Lesung ein Abtauchen in tief liegende Erinnerungsströme, ins Strömen der Wupper – und ins Gleiten und Fliegen durchs Tal.

All das war phänomenal und einzigartig! Mein Dank gilt dem Wuppertaler Literaturhaus, meinem Verlag, dem Moderator und den Leserinnen und Lesern, die erschienen sind!

Stadthalle Wuppertal
Stadthalle Wuppertal

Ein Gespräch über „Schwebebahnen“

Anfang Juli 2025 wartete ich in einem Studio meines Münchener Verlages auf den Lektor Klaus Siblewski, um mit ihm ein Gespräch über meinen Roman „Schwebebahnen“ zu führen. 

Die Vorgaben lauteten: Nicht zu sehr in die Details gehen, nicht zu viel vorwegnehmen, Konturen skizzieren, zu einem inspirierten Lesen ermuntern.

Hier das Ergebnis, verbunden mit guten Wünschen für ein sonniges, entspanntes Wochenende!

Eine Reise zu Piero della Francesca

Ich sah eine ARTE-Doku über den Maler Piero della Francesca (1415-1492) und erinnerte mich heftig (und fast wie an eine Liebe) an die September-Tage in den siebziger Jahren, in denen ich als junger Student durch die Toscana gereist war und während dieser Fahrten Pieros einzigartige Bilder gesehen hatte.

Die Erinnerung war und blieb so stark, dass ich mir ausmalte, diese Fahrten bald zu wiederholen. Ich würde bestimmt darüber schreiben – und wie wäre es, wenn ich meine neuen Texte mit denen vergleichen würde, die ich früher geschrieben hatte?

Ich wollte im Grunde sofort los – auf, nach Sansepolcro! – bis ich mich an die Lesereise erinnerte, die mir bevorsteht …

https://www.arte.tv/de/videos/118647-000-A/der-maler-piero-della-francesca-pionier-der-renaissance/

Herr, hilf! Zwanzig Lesungen – die Liste findet man hier!

Nach der Premierenlesung meines Romans Schwebebahnen (am 9. September 2025, 19.30 Uhr, in der Stadthalle Wuppertal) gehe ich auf Lesereise! Insgesamt ca. 20 Lesungen (inkl. Frankfurter Buchmesse) werden folgen. Leider sind darunter keine in den neuen Bundesländern. Und warum nicht? Weil mich dort keine Buchhandlungen oder andere Gastgeber/Institutionen eingeladen haben. Sehr schade. 

14.09., Hamburg, Blankeneser Herbstlese
16.09., Hohwacht, Hotel Genueser Schiff
17.09., Lüneburg, Heinrich-Heine-Haus
23.09., Stuttgart, Literaturhaus
24.09., Freiburg, Buchhandlung Rombach
02.10., Siegen, Spiegelzelt
16.-18.10., Frankfurt a.M., Buchmesse
18.10., Köln, Lit.COLOGNE spezial (Karten ab dem 9.9. verfügbar)
24.10., Reutlingen, Stadtbibliothek
27.10., München, Literaturhaus
19.11., Berlin, Katholische Akademie
24.11., Oldenburg, Theaterlaboratorium
25.11., Hannover, Buchhandlung Leuenhagen & Paris

Schwebebahnen
Schwebebahnen

In der Schwebebahn über der Wupper fliegen

Gestern schwebte ich in einem Beitrag des TV-Magazins WESTART (WDR) (18.15 – 18.45 Uhr) über der Wupper und sprach über meinen neuen Roman „Schwebebahnen“, dessen Premiere am 9. September 2025 ab 19.30 Uhr in der Wuppertaler Stadthalle stattfindet! Denis Scheck wird moderieren!

Ich würde mich über eine Teilnahme von Leserinnen und Lesern dieses Blogs sehr freuen (Karten sollten möglichst bald bestellt werden.)

https://www.literatur-rheinland.de/index.php/veranstaltungen/2025-09-09-schwebebahnen-hanns-josef-ortheil-erzaehlt-von-seinen-wuppertaler-jahren

Der TV-Beitrag ist nun auch in der ARD-Mediathek zu finden.

Lesung aus „Die Moselreise“

Morgen, am 30.08.2025, lese ich auf WDR 3 von 16.04. – 17.00 Uhr Ausschnitte aus meinem Reisetagebuch Die Moselreise, das ich 1963 während einer sommerlichen Wanderung mit meinem Vater von Koblenz nach Trier geschrieben habe. 

Von morgen an steht die Lesung auch per Download zum Hören bereit:

https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-lesung/hans-josef-ortheil-moselreise-100.html

Viel Vergnügen beim Hören!

Wie zusammen leben – Papst Leo XIV. bezieht den Apostolischen Palast

(Am 3. September 2025 auch als Kolumne im „Kölner Stadt-Anzeiger“, S. 4)

Wie aus verschiedenen, zuverlässigen Quellen zu erfahren war, denkt Papst Leo XIV. daran, in Gesellschaft mit mehreren augustinischen Ordensbrüdern in den bald renovierten Apostolischen Palast zur Rechten der Peterskirche einzuziehen. Benedikt XVI. wohnte dort noch allein, während Papst Franziskus es vorzog, in Santa Marta, dem Gästehaus des Vatikans, zu leben.

Anscheinend hat Leo XIV. sich die Frage gestellt, wie er einer Vereinsamung im hohen Amt entgehen und gleichzeitig an das Leben anknüpfen könnte, das er vor der Papstwahl führte. Damit hat er ein Thema berührt, das auch viele ältere Menschen unserer Zeit umtreibt. In meinem Freundeskreis wird mir immer wieder erzählt, dass nach dem Tod von Partnerinnen oder Partnern oft darüber nachgedacht wird, wie das weitere Leben zu gestalten sei.

Allein zu leben sind viele nicht gewohnt. Ein solches Leben ist fordernd und verlangt Abwechslung sowie ein gewisses Geschick, sich regelmäßig mit neuen belebenden Impulsen von außen zu versorgen. Dazu gehören fortlaufende Gespräche mit anderen, in denen man von sich erzählt und auf die Erzählungen des Gegenübers antwortet.

Gemeinsame Unternehmungen müssen geplant werden und sollten inspirierend verlaufen. Die oft enge Gemeinschaft mit einer zweiten Person soll allmählich in das gesellige Zusammensein mit mehreren Personen übersetzt werden. Nicht zu häufig, aber eben doch alle paar Tage könnte es zu solchen Begegnungen kommen. Die persönliche Freiheit sollte erhalten, aber durch Angebote von außen begleitet und vor allem gestützt werden.

Die Frage, wie es gelingen könnte, auf diese Weise zusammen zu leben, hat der französische Schriftsteller und Philosoph Roland Barthes in Vorlesungen und einem daraus entstandenen Buch behandelt, in dem er viele der denkbaren Facetten solcher Existenzformen untersuchte. Sein Ausgangspunkt war das mönchische Leben, das gleichsam exemplarisch die steten Wechsel von Einsam- und Gemeinsamkeit vorführt. Die christlichen Orden haben den Mönchen Regeln gegeben, mit deren Hilfe sie zu bewältigen sind. Gemeinsam verbringen sie die Mahlzeiten, die regelmäßigen Zeiten des Gebets und Arbeiten unterschiedlichster Art, allein sind sie in ihrer Zelle, dem letzten Refugium des Privaten.

Barthes verstand ein solches Leben als Urmodell einer erst noch zu gestaltenden Lebensgemeinschaft. Genau an diese Überlegungen knüpft Leo XIV. gegenwärtig anscheinend an, indem er sich nicht allein in den Apostolischen Palast und die dort zur Verfügung stehenden vielen Zimmer zurückzieht, sondern bestimmte Phasen des Tages mit Glaubensbrüdern verbringen will: Mahlzeiten, aber auch Zeiten unterschiedlicher Gespräche, zu zweit, zu mehreren, wie auch immer und wie es sich ungezwungen ergibt.

Letztlich erscheint das als ein Versuch, ein Stück des bisherigen Lebens hinüberzuretten in das Dasein als Pontifex. Es nimmt dem päpstlichen Dasein eine überzogene Einzigartigkeit, indem es mit anderen Leben verbunden und einem Erfahrungsstrom aus der nächsten Umgebung ausgesetzt wird. Die involvierten Glaubensbrüder erhalten dadurch den Status von Freunden, mit denen man gerne Zeit verbringt und von denen man offene und ehrliche Worte erwartet.

„Ich werde auf vieles verzichten müssen, mein Leben hat sich verändert, aber ich werde niemals aufhören, Augustiner zu sein“, sagte Leo XIV. nach seiner Wahl zum Papst. Dieser Perspektive will er treu bleiben und das Papstamt durch eine neue Nuance bereichern. Sie macht aus einem möglicherweise einsamen und auf sein Amt fixierten Menschen ein geselliges, sich den Krisen und Problemen der Anderen öffnendes Wesen, dessen Alltag in einem Kreis guter Freunde und enger Nachbarn verläuft. Ende September soll der Umzug in den Apostolischen Palast stattfinden.

Einladung zu den „Schwebebahnen“

Liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs,

der Gesprächskreis der „Freunde der ZEIT“ diskutiert laufend Neuerscheinungen und gibt Anregungen für Lektüren. Manchmal werden auch Autorinnen oder Autoren zu einem längeren Gespräch eingeladen.

Das werde ich am 18. September 2025 erleben, aus Anlass der Wahl meines neuen Romans Schwebebahnen (erscheint am 10. September 2025) zum „Buch des Monats“.

Wie Sie an dem Gespräch teilnehmen und eventell sogar eines der dreißig, von meinem Verlag gestifteten Exemplare des Romans gewinnen können, erfahren Sie hier:

https://verlag.zeit.de/freunde/ausblick/live-video/autorengespraech-mit-hanns-josef-ortheil/?wt_zmc=nl.int.zonaudev.343164355746_509823765992.nl_ref.

Damit verabschiede ich mich in die Sommerpause. Ende August melde ich mich wieder mit neuen Beiträgen. Ich wünsche Ihnen eine erholsame Zeit.

Sommerhit 2025

Meine jüngeren Freunde haben mich nach meinem Sommerhit gefragt. Da muss ich passen, habe ich gesagt, denn ich höre fast nur klassische Musik oder Jazz. Sehr schade, meinen die Freunde. Dann machen wir mal einen Vorschlag: Disco mare, gesungen von Luca Vasta.

Kenne ich nicht, habe ich ehrlich gesagt. Solltest Du aber kennen, murmelten die Freunde. Luca wurde 1988 in Remscheid geboren und ist als Sängerin zuerst in Wuppertal (!) aufgetreten. Sie ist deutsch-italienischer Herkunft und hatte im TV lange Zeit sogar eine eigene Show.

Hör Dir Ihren neusten Song einfach mal an, Du wirst nach Italien, ans Meer, gelockt, das passt doch! Also bitte! – Gut, diesen Bitten konnte ich mich nicht entziehen.