Ich mag es, wenn ein Haus direkt in den Garten übergeht. Wenn es nichts Abgeschlossenes, Festes, Dominantes hat, sondern zum Garten hin offen ist. Ein kleiner Schritt hinaus – und man steht im Grün, und die verschiedensten Pflanzen, Sträucher und Bäume erscheinen einem wie Lebewesen, die sich um einen scharen. Kein „Haus“ also, sondern ein „Gartenhaus“, durchlässig, in den wärmeren Jahreszeiten nach zwei Seiten hin offen, so dass der Garten in ihm weiterlebt und anwesend ist.
In meinen Augen ist er ein intensiver Lebensraum, in dem sich das allmähliche, kontinuierliche Vergehen von Zeit beobachten und ablesen lässt wie nirgends sonst. Seine „Lebewesen“ reagieren in unglaublich feiner und exakter Manier auf Licht oder Feuchtigkeit. Sieht man solche Veränderungen von Tag zu Tag, wird dieser Naturraum der Jahreszeiten zur innersten Zelle des eigenen Lebens. Man „hat“ keinen Garten, sondern der Garten „hat“ einen. Man lebt mit ihm, er ist der Atem und das Herz alles anderen Daseins.