Ein ungelöstes Rätsel

Sonntag, 9. März 2025. Ich habe eine lange Autobahnfahrt durch halb Deutschland vor mir, und ich fahre leider allein. Deshalb suche ich nach etwas Unterhaltung und entscheide mich für SWR Kultur. Ab 9 Uhr läuft dort die Sonntags-Matinee, diesmal mit dem Thema: Sauer macht lustig – Die Zitrone.

Der Gastrosoph Peter Peter berichtet von der Kulturgeschichte der Zitrone –

https://www.ardaudiothek.de/episode/matinee/peter-peter-kulturgeschichte-der-zitrone/swr-kultur/14263161/

und Bruno Ciccaglione begegnet der Zitrone in  der Küche –

https://www.ardaudiothek.de/episode/matinee/bruno-ciccaglione-die-zitrone-in-der-kueche/swr-kultur/14263163/

und Duška Roth serviert Zitronenlimonade –

https://www.ardaudiothek.de/episode/matinee/geschichte-der-zitronenlimonade/swr-kultur/14261737/

Zwischen all diesen informativen Beiträgen und Gesprächen wird einige Male das Matinee-Rätsel eingespielt. Die Hörerinnen und Hörer sollen den Titel eines Buches erraten, das ein zeitgenössischer Schriftsteller geschrieben hat –

https://www.ardaudiothek.de/episode/matinee/matinee-raetsel/swr-kultur/14263059/

Während meiner langen Fahrt begegnet mir immer wieder dieses Rätsel, aber mir fällt keine Lösung ein. Erst nach etwa zwei Stunden kommt die Auflösung, und der Sprecher verkündet, dass ein Buch des Schriftstellers Hanns-Josef Ortheil mit dem Titel Italienische Momente gesucht wurde. Als ich das hörte, war ich so verwundert und überrascht, dass ich auf dem nächsten Parkplatz ausstieg, auf und ab ging und mich fragte: „Na sowas…, warum habe ich das Rätsel bloß nicht selbst lösen können??“

Allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs wünsche ich ein zitronengestärktes, vitaminreiches, um Italien erweitertes Wochenende!!

Vermeers Bilder sehen

Den Dokumentarfilm der Regisseurin Suzanne Raes über die Entstehung der großen Vermeer-Ausstellung im Amsterdamer Rijks-Museum im Jahr 2023 (Vermeer – Eine Reise ins Licht) habe ich in diesem Blog gleich mehrmals vorgestellt.

Nun möchte ich auf eine weitere Doku aufmerksam machen, die sich ebenfalls dieser Ausstellung widmet – das aber „mit anderen Augen“.

Wir betrachten nämlich mit dem Regisseur David Bickerstaff Vermeer – Die Jahrhundertausstellung (2024) aus der Perspektive von Menschen, die sich vielen Details der Meisterwerke widmen und sie mit anregender Geduld genauer anschauen. So erleben wir einzelne Bildmomente als starke Signale und verstehen Vermeers intimes Sprechen immer besser. Zu sehen in der ARTE-Mediathek:

https://www.arte.tv/de/videos/119431-000-A/vermeer-die-jahrhundertausstellung/

Inspiration Musik – Auf nach Bonn!

Wie antwortet Kunst auf Musik? Wie haben Künstlerinnen und Künstler seit 1950 auf die Kompositionen Beethovens reagiert? Welche Gestaltungsformen, Techniken und Themen haben sich seither entwickelt?

Im Beethovenhaus Bonn geht seit gestern eine große Ausstellung diesen Fragen nach. Bis zum 21. Juli 2025 ist sie noch zu sehen. Meine Empfehlung: Auf nach Bonn!

https://www.beethoven.de/de/sonderausstellung/view/6525292113821696/Inspiration+Musik?status=Zukunft

Maurice Ravel zum 150. Geburtstag am 7. März

Heute ist der 150. Geburtstag des französischen Komponisten Maurice Ravel. ARTE hat ihm ein interessantes Porträt „musikalischer Splitter“ gewidmet, das die vielen unterschiedlichen Charaktere seiner Kompositionen ahnen lässt.

Es kommt ohne den üblichen Bildungsballast und ohne langatmige Kommentare von Musikern aus. Deshalb: Hören, einfach genau hin- und zuhören …, am besten mehrfach.

https://www.arte.tv/de/videos/119953-000-A/maurice-ravel-musikalische-splitter/

Allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs wünsche ich ein vielfarbiges Ravel-Wochenende!

Rosenmontag 1951 – und Heute in Köln

1951 kam ich in Köln am Rhein zur Welt. Wie feierte man damals in meiner Geburtsstadt Rosenmontag?

Heute, ab 9.30 Uhr, live, im WDR Fernsehen:

„Mit dem Sessionsmotto FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe stehen diesmal zwei große Themen im Mittelpunkt des Rosenmontagszuges: LIEBE und TRÄUME!“

Allen Leserinnen und Leser dieses Blogs wünsche ich einen beschwingten, sonnigen Tag!

Rachmaninoff hören

Sergei Rachmaninoff sprichtist der Titel eines von Geoffrey Norris zusammengestellten und herausgegebenen Buches, das im wolke verlag erschienen ist. Als ich davon erfuhr, freute ich mich, denn es gibt kaum Bücher über den großen russischen Pianisten und Komponisten, der 1873 in Russland geboren wurde und 1943 in den USA starb.

Eine umfangreiche Biografie über Rachmaninoffs Leben mochte ich nicht lesen (Biografien lese ich grundsätzlich nicht gern), lieber waren mir Texte, in denen er selbst zu Wort kommt und über seine Musik und die damit verbundenen Ideen spricht.

In Sergei Rachmaninoff spricht tut er das unablässig, denn das Buch ist eine reich kommentierte Zusammenstellung der vielen Interviews, die er in seinem Leben gegeben hat. Das Gute: Rachmaninoff wirkt fast immer hoch konzentriert, und spricht nicht über Themen am Rande, sondern über solche, die seine Musik und die seiner Zeitgenossen wirklich betreffen.

Daher geht es immer wieder um Fragen der Komposition (etwa um „Die Melodie an oberster Stelle“, S. 77ff.) und immer wieder um das Klavierspielen – die Techniken, das Publikum oder den „vitalen Funken“, der nur „für einen Moment existiert und nicht erklärt werden kann“, S. 49).

Ich erinnere mich gut an die Konzerte, in denen ich Rachmaninoffs Werke (an vorderster Stelle das zweite und dritte Klavierkonzert) gehört habe. Ich war fünfzehn Jahre alt, als ich sie das erste Mal hörte, und ich war ihnen (man kann es nicht anders sagen) „ausgeliefert“. Sie reichten tief hinab in die pubertären Instinkte und bewegten vieles, was sich damals im Leben so tat.

Das zweite Klavierkonzert beginnt unerwartet mit einem Solo des Klaviers, es stürzt sich in die Akrobatik eines dunklen C-Moll, das aus dem Dunkel wächst, ein Orchester inspiriert und eine weite Reise beginnt…

Allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs wünsche ich ein starkes Rachmaninoff-Wochenende!