Wie antwortet Kunst auf Musik? Wie haben Künstlerinnen und Künstler seit 1950 auf die Kompositionen Beethovens reagiert? Welche Gestaltungsformen, Techniken und Themen haben sich seither entwickelt?
Im Beethovenhaus Bonn geht seit gestern eine große Ausstellung diesen Fragen nach. Bis zum 21. Juli 2025 ist sie noch zu sehen. Meine Empfehlung: Auf nach Bonn!
Am 7. März 2025 feierten wir den 150. Geburtstag des französischen Komponisten Maurice Ravel. Zum sonnig strahlenden Wochenbeginn vertiefen wir uns in zwei seiner Kompositionen – Viel Freude!
Heute ist der 150. Geburtstag des französischen Komponisten Maurice Ravel. ARTE hat ihm ein interessantes Porträt „musikalischer Splitter“ gewidmet, das die vielen unterschiedlichen Charaktere seiner Kompositionen ahnen lässt.
Es kommt ohne den üblichen Bildungsballast und ohne langatmige Kommentare von Musikern aus. Deshalb: Hören, einfach genau hin- und zuhören …, am besten mehrfach.
Diese Nachricht hat mich überrascht! Für Österreich tritt der junge Countertenor JohannesPietsch beim ESC an, der diesmal im Mai 2025 in Basel stattfinden wird. Momentan nimmt er in der Staatsoper Wien an Aufführungen von Mozarts Zauberflöte teil.
Heute findet der große Dienstagszug in meiner Geburtsheimat (Köln-Nippes) statt. Es ist eine der schönsten Veranstaltungen des improvisierten Straßenkarnevals:
Sergei Rachmaninoff spricht – ist der Titel eines von Geoffrey Norris zusammengestellten und herausgegebenen Buches, das im wolke verlag erschienen ist. Als ich davon erfuhr, freute ich mich, denn es gibt kaum Bücher über den großen russischen Pianisten und Komponisten, der 1873 in Russland geboren wurde und 1943 in den USA starb.
Eine umfangreiche Biografie über Rachmaninoffs Leben mochte ich nicht lesen (Biografien lese ich grundsätzlich nicht gern), lieber waren mir Texte, in denen er selbst zu Wort kommt und über seine Musik und die damit verbundenen Ideen spricht.
In Sergei Rachmaninoff spricht tut er das unablässig, denn das Buch ist eine reich kommentierte Zusammenstellung der vielen Interviews, die er in seinem Leben gegeben hat. Das Gute: Rachmaninoff wirkt fast immer hoch konzentriert, und spricht nicht über Themen am Rande, sondern über solche, die seine Musik und die seiner Zeitgenossen wirklich betreffen.
Daher geht es immer wieder um Fragen der Komposition (etwa um „Die Melodie an oberster Stelle“, S. 77ff.) und immer wieder um das Klavierspielen – die Techniken, das Publikum oder den „vitalen Funken“, der nur „für einen Moment existiert und nicht erklärt werden kann“, S. 49).
Ich erinnere mich gut an die Konzerte, in denen ich Rachmaninoffs Werke (an vorderster Stelle das zweite und dritte Klavierkonzert) gehört habe. Ich war fünfzehn Jahre alt, als ich sie das erste Mal hörte, und ich war ihnen (man kann es nicht anders sagen) „ausgeliefert“. Sie reichten tief hinab in die pubertären Instinkte und bewegten vieles, was sich damals im Leben so tat.
Das zweite Klavierkonzert beginnt unerwartet mit einem Solo des Klaviers, es stürzt sich in die Akrobatik eines dunklen C-Moll, das aus dem Dunkel wächst, ein Orchester inspiriert und eine weite Reise beginnt…
Allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs wünsche ich ein starkes Rachmaninoff-Wochenende!
Also, ich möchte einmal etwas darüber schreiben, wie ich gegenwärtig meine Lesungen aus „Nach allen Regeln der Kunst. Schreiben lernen und lehren“ erlebe. Vorgestern waren im LCB in Berlin über zweihundert Personen in einem brechend vollen Raum anwesend, und hinterher standen viele für eine Signatur an, wobei es manchmal auch zu kurzen Gesprächen kam.
Die Kürze dieser Begegnungen macht mich nachdenklich, denn oft ist es schade, die Gespräche aus Zeitgründen (und weil die Signierschlange lang ist) gleich wieder zu beenden. Gar nicht selten ist nämlich zu spüren oder sogar zu erfahren, dass ich Leserinnen und Lesern begegne, die nicht nur eins meiner Bücher, sondern mehrere oder viele gelesen haben. Manche lesen auch diesen Blog regelmäßig. Dadurch habe ich das Gefühl, keinen Fremden, sondern Menschen zu begegnen, die mit dem, was ich denke und tue, „vertraut“ sind.
Vertrautheit also. Seltsamer Zustand. Ich spüre sie, aber sie verrauscht gleich wieder. Eine Signatur, ein Gruss – und ich sitze wieder allein im Universum.
Was war da gerade los? Was hat XY zu mir gesagt? Meinte sie/er das ernst? Und wie würde ich darauf reagieren, wenn ich Zeit zum Nachdenken hätte?
Es kommt mir so vor, als seien „wir“ verabredet gewesen und hätten uns getroffen. Zu was? Schön wäre es, von meinem Gegenüber ein kurzes Zeichen zu erhalten. Wie wäre es mit einer Visitenkarte? Mit Name, Anschrift, Mailadresse? Oder (da Visitenkarten ein aussterbendes Genre sind) einem Zettel, einer Karte etc. mit solchen Angaben?
Würde mich freuen. Dass ich darauf antworte, kann ich nicht versprechen. Versprechen kann ich aber, dass mir anhand solcher Mitteilungen Gespräche in Erinnerung bleiben. Wenn ich Schriftliches sehe, ist das so. Seit einem gewissen Alter bin ich „schriftfixiert“, die Schrift dringt in mich ein, ich gehe „mit ihr um“. Sie macht sogar Musik, auf hintergründige Weise.
Einige Leserinnen und Leser trauen sich, mir eine Mail zu schreiben, das kann man natürlich: ortheil.hannsjosef@gmail.com – auch auf solche Mails kann ich nicht immer antworten, manchmal fehlt dafür einfach die Kraft oder die Zeit, dafür bitte ich um Verständnis.
Das wars zu diesem Thema. Vorerst. Ich verabschiede mich davon mit einem Lied von Sophie Hunger, das mein Thema anspielungsreich umspielt. Auf den ersten Blick „handelt es“ von etwas ganz Anderem…, man sollte es also „übersetzen“.