Unsere Reise in den Norden 3

Hier nun der Ablauf- und Programmplan des „Gesprächs über den Norden“

Gespräch über den Norden (Mariana Leky/Hanns-Josef Ortheil)

(Kulturwerk Wissen/ Sieg, 02. Mai 2021, 18 Uhr)

  • Einleitung (HJO): Der Norden ist eine Erfindung, eine Fantasie, ein kulturelles Konstrukt…

Bernd Brunner: Die Erfindung des Nordens

  • Einstieg 1: Gespräch (Fragen an ML): Die Beziehung zum Norden. Warum nie dagewesen? In Gedanken dagewesen? Was fällt einem als erstes dazu ein? Menschen? Städte? Regionen? Skisport? Nordische Wettbewerbe?
  • Einstieg 2: Gespräch (Fragen an HJO): Die Beziehung zum Norden. Warum nie dagewesen? In Gedanken dagewesen? Was fällt einem als erstes dazu ein? etc.
  • Intermezzo 1: Edvard Grieg: Lyrische Stücke: Puck

https://www.youtube.com/watch?v=rRBXTgxFYRs

  • ML: Aufbruch nach Norwegen (Isidora Sekulić: Briefe aus Norwegen)
  • HJO: Aufbruch nach Schweden (Astrid Lindgren: 25 Autotouren in Schweden/ Selma Lagerlöf: Nils Holgersson = Schweden von oben)
  • ML: Ein Mythos des Nordens: Die Hütte am See 1 (Knut Hamsun: Pan)
  • HJO: Ein Mythos des Nordens: Die Hütte am See 2 (David Hume Pinsent: Reise mit Wittgenstein in den Norden/ Ludwig Wittgenstein: Denkbewegungen. Tagebücher)
  • Intermezzo 2: Jean Sibelius: Elegiaco (Leiv Ove Andsnes)

https://www.youtube.com/watch?v=vO4e0_D_p_c

  • HJO: Reisen durch Lappland (Carl von Linné: Lappländische Reise)
  • ML: Wandern durch Lappland (Sigrid Damm: Wandern ein stiller Rausch)
  • Unterwegs etwas essen (ML und HJO):

Nordische Ernährung, Anregungen (Astrid Lindgren Kochbuch)

  • Intermezzo 3: Edvard Grieg – Lyrische Stücke – Schmetterling (Lisa Nefedov)

https://www.youtube.com/watch?v=wuY1UBm_gUE

  • ML: Klassiker des Nordens 1 (Mythische Wesen des Nordens – Trolle, Zwerge, Aufhocker, Walddamen, grausame nordische Meerjungfrauen… – Johan Egerkrans: Wesen des Nordens)
  • HJO: Klassiker des Nordens 2 (Der Königsspiegel. Fahrten und Leben der alten Norweger, aufgezeichnet im 13. Jahrhundert)
  • ML und HJO: Gemälde des Nordens 1 (Das Haus von Karin und Carl Larsson)
  • HJO und ML: Gemälde des Nordens 2 (Edvard Munch: Winterlandschaft aus Thüringen 1906, Museum Bergen)

(Karl Ove Knausgård: So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche)

  • ML/HJO: Ein Film-Trailer zum Abschluss (Ailos Reise)

https://www.youtube.com/watch?v=A6F2QXekZVc

Beim buchladen in Wissen/Sieg können Sie sowohl telefonisch (02742-1874) wie auch per Mail (buchladenwissen@web.de) signierte Bücher von Mariana Leky (Was man von hier aus sehen kann und/oder Die Herrenausstatterin) und/oder Hanns-Josef Ortheil (In meinen Gärten und Wäldern und/oder Im Westerwald) bis Freitag, 17 Uhr, exklusiv bestellen!

Nutzen Sie bitte diese Möglichkeit, da signierte Bücher derzeit nur auf diesem Weg zu erhalten sind. Der Buchladen schickt sie Ihnen problemlos zu, wenn Sie ihre Adresse angeben! 

Unsere Reise in den Norden 2

Wie bereits angekündigt, reisen die Schriftstellerin Mariana Leky und ich am kommenden Sonntag, 2. Mai, ab 18 Uhr in den Norden. Gehen Sie rechtzeitig vor 18 Uhr auf www.kulturwerk-live.de !

Unsere  Veranstaltung wird etwa zwei Stunden dauern, danach ist unser Programm weitere 72 Stunden kostenlos abrufbar. Wenn Sie zusätzliche Informationen brauchen, ist der buchladen in Wissen/ Sieg unter der Nummer 02742-1874  gerne behilflich.

Ab Morgen, Donnerstag, können Sie in diesem Blog die Details des Programms lesen und sich auf den Abend vorbereiten: Bücher, Musik, Kunst – alles ist vertreten, der Norden wird strahlen!

Beim buchladen in Wissen/Sieg können Sie außerdem sowohl telefonisch wie auch per Mail (buchladenwissen@web.de) signierte Bücher von Mariana Leky (Was man von hier aus sehen kann und/oder Die Herrenausstatterin) oder Hanns-Josef Ortheil (In meinen Gärten und Wäldern und/oder Im Westerwald) bis Freitag, 17 Uhr, exklusiv bestellen!

Nutzen Sie bitte diese Möglichkeit, da signierte Bücher derzeit nur auf diesem Weg zu erhalten sind. Der Buchladen schickt sie Ihnen problemlos zu, wenn Sie ihre Adresse angeben! 

So, bald geht es los, morgen wird bereits geprobt. Zur Einstimmung hier eine Komposition von Edvard Grieg (das Präludium der Suite Aus Holbergs Zeit), die wie kaum eine andere den munteren Aufbruch zu einer weiten nordischen Reise zum Klingen bringt.

Reisen Sie mit, viel Vergnügen!

Nachts, bei geöffneten Fenstern

Noch nie war es nachts so still wie in diesen Nächten des Lockdowns. Bei geöffneten Fenstern stehe ich und schaue in das schwebende Dunkel. Die entzerrten Wälder beherbergen matte Lichter, die wie Sternschnuppen vergehen. Kein Verkehr auf den Landstraßen, auf denen sonst die Nachtfalter von Ort zu Ort hasten. Die Vögelein schweigen im Walde…, flüstert der Dichter des Nachtlieds. Statische Bilder spielen Musik, Harfenglissandi, Querflötenblues, die Coronanächte inszenieren ganz eigene Szenen, die sich in Deine Erinnerungen eingraben werden… – zumindest das ist gewiß.

Ein Sonntagskonzert aus Leipzig

In der ARTE Mediathek habe ich ein Konzert aus dem Leipziger Gewandhaus entdeckt, das gleich drei meiner Lieblingsstücke präsentiert: Samuel Barbers Adagio, Mozarts Klavierkonzert in C-Dur (KV 503) – mit Daniil Trifonov (!) als Solist – und Robert Schumanns 1. Sinfonie in B-Dur (die sog. „Frühlingssinfonie“).

Es spielt das Gewandhausorchester unter der Leitung von von Andris Nelsons.

https://www.arte.tv/de/videos/102421-000-A/daniil-trifonov-und-andris-nelsons-in-leipzig/

Allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs wünsche ich einen schönen Sonntag!

 

Welttag des Buches

Am heutigen Welttag des Buches sollte Zeit für ein persönliches Resumé sein. Ich schaue kurz und knapp zurück auf meine zuletzt erschienenen Bücher und voraus auf die im Herbst erscheinenden.

Zuletzt erschienen sind:

  1. In meinen Gärten und Wäldern. Kurze Prosatexte über die Pflanzen, Sträucher und Bäume meiner Lebensräume im Westerwald und in Stuttgart. Ein ideales Frühjahrsbuch, für den Start in ein Jahr der Blumen und Blüten.
  2. Issa: Die letzten Tage meines Vaters. Zum Tagebuch des japanischen Haikudichters Issa (1763-1828) über das Sterben seines alten Vaters habe ich ein ausführliches, nachdenkliches Nachwort geschrieben.
  3. Philippe Monnier: Venedig im achtzehnten Jahrhundert. Zum schönsten Venedigbuch, das ich kenne, habe ich ebenfalls ein ausführliches  Nachwort geschrieben. (Das Buch erscheint mit leichter Verzögerung am 30. April und ist eine ideale Vorlektüre für eine Venedigreise, die bald wieder möglich sein sollte. Am kommenden Montag öffnen die Restaurants…)

Im Herbst werden erscheinen:

1. Ein Kosmos der Schrift. Hanns-Josef Ortheil zum 70. Geburstag. U.a. mit einem drei Tage lang geführten, zwanzigstündigen literarischen Gespräch mit meinem Lektor Klaus Siblewski über meine inzwischen siebzig Bücher und die psychisch-emotionalen Abgründe meines Schreibens. (Erscheint am 11. Oktober 2021)

2. Ombra. Roman einer Wiedergeburt. Ein Roman über meinen Versuch, nach einer schweren Krankheit wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen und in neuen Formaten zum zeitweise verlorenen Schreiben und Klavierspielen zurück zu finden. (Erscheint am 18. Oktober 2021)

Nicht zu vergessen – die nächste Lesung!

Am 2. Mai 2021 , 18 Uhr, eröffne ich in einem mit der Schriftstellerin Mariana Leky geführten Gespräch über den Norden die 20. Westerwälder Literaturtage. (Der Livestream ist dann kostenlos abrufbar unter www.kulturwerk-live.de. Weitere Informationen erhält man auf Wunsch durch den Buchladen in Wissen/Sieg, Tel. 02742/1874.)

 

Das literarische Gespräch 1

Lange unterschätzt und wenig beachtet waren und sind die ausführlichen Gespräche, die viele Autorinnen und Autoren des letzten und gegenwärtigen Jahrhunderts vor allem mit Journalisten, Lektoren oder anderen Kennern ihrer Werke geführt haben.

Solche Gespräche, oft eingehend und tagelang, sind eine eigene literarische Form. Sie verbinden verschiedene Elemente, die sonst in anderen Texten auftauchen und dort verstreut sind: Solche der Poetik (dem Sprechen über das eigene Werk), solche der Autobiografie (dem Nachdenken über das eigene Leben) oder auch solche des Essayismus (der Suche nach Verbindungen zu literarischen Kontexten).

Das literarische Gespräch ermöglicht Leserinnen und Lesern einen direkteren Zugang zu literarischen Werken. Mit ihrer Hilfe stoßen sie auf erzählerische oder reflexive Umkreisungen von Texten, die diese Texte transparenter machen und Material für das eigene Nachdenken liefern.

Der Kampa Verlag in Zürich ist der einzige deutschsprachige Verlag, der diese herausragende Bedeutung von literarischen Gesprächen erkannt hat. Dort wurde sogar eine eigene Reihe (Kampa Salon) gegründet, die ausschließlich solche Texte in Buchform veröffentlicht. Jeder einzelne Band ist eine „Fundgrube“ und ein hochgradig animierendes Leseerlebnis.

Ich sollte eigentlich alle Bände nennen, aber ich bescheide mich aus Platzgründen und weise auf die Gesprächsbände mit Margaret Atwood, Joan Didion, Bob Dylan, Federico Fellini, Siri Hustvedt, Susan Sontag und Georges Simenon hin.

Sie machen in den jetzigen „Ausnahmezeiten“ (Karin Graf) besondere Freude, weil sie die Ausnahme emotional und intellektuell enorm beleben. Statt der ewig gleichen Gespräche mit den lieben Nächsten in Küche und Keller bieten sie Stoff für Gespräche mit sich selbst (auch gerne im Freien, als Lektüren für unterwegs).

Köln 1945

Über Köln habe ich viel geschrieben. Meine Geburtsstadt spielt in meinen Romanen, Erzählungen und Essays eine bedeutende Rolle. 1945 sind meine Eltern dorthin gezogen und haben den Alltag in Trümmern noch miterlebt. Ich selbst habe ihn auch noch mitbekommen und erinnere mich an zerstörte Häuser und Straßen, an Ruinengelände und brach liegende Grundstücke.

Viele Linien meines Erinnerns laufen mehr oder minder direkt auf solche Bilder zu (so etwa in meinem Roman Der Typ ist da). Sie sind der dunkle, traumatische Hintergrund von Träumen, Ängsten und Fantasien.

Deshalb berührt mich die Ausstellung des Kölner Stadtmuseums über diese Jahre besonders. Hier der Trailer zur Einstimmung. Hat man ihn gesehen, melden sich der Direktor und die Kuratorin mit Online-Führungen…

Wilhelm Ohmen in Ingelheim

Am 11. Mai 1971, also vor…  – Moment mal…- fünfzig (!) Jahren erschien in der Mainzer Allgemeinen Zeitung meine erste Konzertkritik. Sie galt einem Klavierabend des Pianisten Wilhelm Ohmen, mit dem ich damals befreundet war (und noch heute bin). Bach, Schumann – ich erinnere mich gut an den Abend…, als wäre es gestern gewesen.

Die Erinnerung erhält Farbe und Licht vor allem durch die neuste Video-Präsentation, die Wilhelm Ohmen in die schön gelegene Weinstadt Ingelheim am Rhein entführt hat. Im dortigen Kultur- und Kongresszentrum hat er einige Klavierstücke eingespielt, und die Organisatoren haben etwas „Frühling am Rhein“ dazu gezaubert.

Viel Freude damit – und ein ruhiges, angenehmes Wochenende!